Literatur zum Holocaust

Im Zusammnhang mit Antisemitismus wird im Moment hauptsächlich der „importierte Antisemitismus“ thematisiert.

In Deutschland war Antisemitismus bereits seit dem 19. Jahrhundert zentral für das Selbstverständnis rechter Parteien. Im „Lagebild Antisemitismus 2020/21“ des Bundesamtes für Verfassungsschutz wird deutlich, dass antisemitische Angriffe aus dem rechtsextremen Lager auch heute bei weitem am häufigsten sind und weiter zunehmen. Was Antisemitismus bedeutet, zeigt die Geschichte des Holocaust. Sechs Millionen Juden wurden von den Deutschen in Europa ermordet. Auch wenn nicht alle Deutschen aktiv gemordet haben, so haben sie gegen dieses Unrecht doch nicht protestiert, es oft nicht einmal als solches wahrgenommen. Sämtliche Institutionen, auch Polizei und Justiz waren antisemitisch geprägt. So wurde der Massenmord möglich.

In unserer Bibliothek haben wir zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema – bekannte Ttel wie „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ von Lea Rosch und Eberhard Jaeckel, „Hitlers willige Vollstrecker“ von Daniel Goldhagen oder Kogons „Der SS-Staat“, Literatur zum Auschwitz-Prozess in Frankfurt und den Nürnberger Prozessen. Weniger bekannt sind die O.M.G.U.S. – Berichte über die Ermittlungen gegen die IG Farben, die Deutsche Bank und die Dresdner Bank. Sie waren in das System verstrickt, haben es gefördert und davon profitiert.

Dass die Nazis ganz Deutschland sowie die okkupierten Gebiete mit einem System von Lagern überzogen hatten, in denen Menschen zur Zwangsarbeit, Vernichtung durch Arbeit oder zu ihrer Ermordung zusammengetrieben worden waren, wird in dem Band „Das nationalsozialistische Lagersystem“ deutlich. Das Verzeichns wurde erstmals 1949 von den Arolsen Archives erstellt und 1990 von Martin Weimann bei Zweitausendeins herausgegeben. Wenn man sich mit Regionalgeschichte der Nazizeit befasst, kann man dort Hinweise finden, die überraschend sein könnten. Vor der Haustür gab es Lager und nach 1945 hat niemand mehr davon gewusst.

Neben wissenschaftlicher Literatur finden sich in diesem Bestand negen dem unverzichtbaren Anne Frank Tagebuch und Selbstzeugnissen von Zwangsarbeitern, Die Erinnerungen von Harold Werner: „Partisan im 2. Weltkrieg. Erinnerungen eines polnischen Juden. Und wir haben auch der Krimi von Leo Malet: „Die Spur ins Ghetto“. Die Ursprünge des Mordes an einer Jüdin in Paris liegen in der Zeit der deutschen Besatzung. Der Krimi ist jetzt für eine Woche ausgeliehen. Mal sehen, ob er in den Bestand passt,


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