Arbeitszeit ist Lebenszeit

2024 ist es 40 Jahre her: „Der Kampf um die 35-Stunden-Woche“ wurden vor allem in der Metall- und Druckindustrie mit aller Härte geführt – Streiks, Aussperrungen, kalte Aussperrung. Die Arbeitskämpfe 1984 gehörten nicht nur zu den härtesten sondern auch zu den längsten Kämpfen der bundesdeutschen Tarifgeschichte,
Die bevorstehenden Kämpfe bedurften neben der gewerkschaftlichen Mobilisierung auch der Einordnung in den historischen und gessellschaftlichen Zusammenhang und der Würdigung der Bedeutung der bevorstehenden Kämpfe.
Der Band „Arbeitszeit ist Lebenszeit“ enthält ganz unterschiedliche Beiträge – zur Lebensrealtität von Arbeitslosen aber auch von Beschäftigten, die in dieser Zeit der Rationalisierung von der zunehmender Arbeitshetze betroffen waren. Ihnen saß die Angst vor Arbeitslosigkeit im Nacken.
Das gesellschaftliche Problem der Massenarbeitslosigkeit durch Rationalisierung wurde von der Politik nicht in dem Maße angegangen wie es notwendig gewesen wäre. Arbeit umzuverteilen durch Arbeitszeitverkürzung schien den Gewerkschaften ein Mittel, durch das sie gesamtgesellschaftlich wirken konnten.
Und es ging um die Humanisierung der Arbeitswelt und um Lebenszeit der Beschäftigten.
Mit Beiträgen insbesondere von Oskar Negt wird das Thema Arbeitszeit mit theoretischen Grundlagen von Marx und Lafargue verknüpft.
Vor dem Hintergrund des technologischen Wandels durch KI und den Klimawandel stellen sich den Gewerkschaften heute ganz ähnliche Fragen. Wie gelingt es vor diesem Hintergrund Beschäftigung zu sichern und Arbeit zu humanisieren, Arbeit und Leben in Balance zu bringen?
In der Stahlindustrie fordert die IG Metall aktuell die Einführung der 4-Tage-Woche mit 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich.
Der Band „Arbeitszeit ist Lebenszeit“ ist vor fast 40 Jahren erschienen. Er enthält Beiträge, die in der aktuellen Debatte um Arbeitszeitverkürzung einen Beitrag leisten können.


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