1991, zum 100jährigen Bestehen der IG Metall Kaiserslautern hat die Geschäftsstelle eine Broschüre zur Geschichte „der modernen Metallarbeiter- und sozialdemokratischen Bewegung“ in Kaiserslautern herausgegeben.
Wie andernorts, beispielsweise in Mainz wurde auch in Kaiserslautern nach dem DMV-Gründungskongress in Frankfurt im Juni 1891 eine Verwaltungsstelle gegründet. Die Kaiserslauterner Metallarbeiterschaft konnte nach Auslaufen des Sozialistengesetzes (wie andere Gewerkschaften auch) auf die Oranisationserfahrung im Fachverein zurückgreifen. Überdies war es neben Ludwigshafen und Frankenthal die einzige Region in der bayrischen Pfalz, die zuvor bereits organisatorische Strukturen in der Metallarbeitergewerksgenossenschaft hatte, die durch das Sozialistengesetz zerschlagen wurde.
In den Bändchen sind die Erinnerungen von zwei Veteranen der sozialdemokratischen Partei in Kaiserslautern: Daniel Leßwing und Karl Kurz.
Auch wenn sie in ihren später aufgezeicheneten Erinnerungen einige Irrtümer begehehen (so Leßwing mit der Aussage, es habe vor dem Sozialistengesetz in Kaiserslautern keine gewerkschaftliche Organisationen gegeben), sind diese Erinnerungen spannend zu lesen und enthalten viele Details zu den Orten und Personen sowie zu den Hürden, denen Partei und Gewerkschaften beim Organisationsaufbau gegenüberstanden. Ergänzt wird das Ganze durch Dokumente aus Polizeiakten, in denen über Versammlungen der Arbeiterorganisationen berichtet wird.
Der Schwerpunkt des Bändchen liegt auf der Problematik der Arbeiterselbstorganisation unter dem Sozialistengesetz und dem Aufbau der Arbeiterorganisationen nach dem Auslaufen des Sozialistengesetzes.
Zur Geschichte der Kaiserslauterner SPD gibt es ein weiteres Bändchen von Gerhard Herzog: Die Anfänge der Arbeiterbewegung und die Gründung der SPD in Kaiserslautern“, von 1974.
Zu den folgenden mehr als 100 Jahre politischer und wirtschaftlicher Kämpfe der Arbeiterbewegung in Kaiserslautern lässt noch viel Raum zur Forschung.