Am 1. bis 6. Juni 1891 fand der Gründungskongress des DMV (Deutscher Metallarbeiterverband) in Frankfurt am Main statt. Auf seiner außerordentlichen Generalversammlung am 26. Juli 1891 schließt sich auch der Mainzer Metallarbeiterverband dem neu gegründeten Zentralverband an. Der Antrag zum Anschluss an den Zentralverband lautete: “ Der Verein ist aufgelöst, wen Zweidrittel der anwesenden Mitglieder dafür stimmen, und fällt das vohandene Barvermögen nach Deckung aller Verbindlichkeiten dem Verband zu. Die Bibliothek bleibt Eigentum der Zahlstelle“. Die anwesenden Mitglieder erklären ausnahmslos ihren Übertritt. Bevollmächtigter wird der Schlosser Bernhard Wollstadt, Kassierer der Former Nikolaus Schuld, Revisoren (Beisitzer) die Kollegen Klein, Kronauer und Liebmann. Der Anschluss des Mainzer Lokalverbandes an den Zentralverband ging nicht ohne Widerstände vonstatten. Einige Kollegen hatten dagegen eine Flugblattaktion durchgeführt. Auf ihrer Versammlung vom 9. August beschlossen die Kollegen der Mainzer Zahlstelle deshalb eine Resolution, die von Kollegen Grafweg eingebracht worden war: „Als Erwiderung auf die uns zugesandten Flugbätter erklärt die heutige Versammlung der Metallarbeiter der Zahlstelle Mainz das Verhalten der Kollegen Schwartz, Grenz und Genossen, die mühsam erzielte Zentralisation der Metallarbeiter zu hintertreiben, für höchst verwerflich“. 1890 war das Sozialistengesetzt ausgelaufen. Auch die Mainzer Kollegen hatten sich 12 Jahre unter der harten Knute dieses Gesetzes für die Interessen ihrer Metallarbeiterkollegen eingesetzt. Ein zentraler Verband konnte nicht gegründet werden. Das mag die Erbitterung erklären, die durch den Wortlaut dieser Resolution hindurchklingt.
Der Bericht über diesen bedeutenden Schritt, den die Mainzer Metallarbeiter damals gegangen sind, ist in der Metallarbeiter-Zeitung Nr. 33, Seite 7, erschienen 15. August 1891 nachzulesen. Ein Reprint des geamten Jahrgangs 1891 finden Sie in unserer Bibliothek.
1891 – Mainzer Metaller schließen sich dem DMV an.
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