Mombach mit Mitgliederzuwächsen

Am 26. Juli 1891 haben sich die Mainzer Metallarbeiter dem Zentralverband DMV (Deutscher Metallarbeiterverband) angeschlossen.

Am 15. November findet im Lokal „Zur Dreispitz“ eine Mitgliederversammlung statt. Hier werden besonders die Konflikte mit Meistern thematisiert, die sich nicht an die mit der Innung vereinbarten Verträge halten. Der 1890 noch als Lokalverband existierende Metallarbeiterverband hatte im April des Jahres Lohnvereinbarungen getroffen, die jetzt offensichtlich von den Meistern unterlaufen wurden. Die anwesenden Mitglieder beschlossen, die Gewerkschaftsmtglieder keinesfalls Bedingungen unterhalb dieses Niveaus akzeptieren sollen. Mitgliederentwicklung für den ganzen Verband gibt diese Pressenotiz keine Auskunft. In der nächsten Notiz berichtet die Metallarbeiterzeitung über eine Metallarbeiterversammlung in Mombach, die am gleichen Tag abgehalten wurde. Es gelingt, die dort anwesenden Metallarbeiter von der Notwendigkeit eines starken Verbandes, „eines Bollwerks“ zu überzeugen. An diesem Abend kann die Zahl der Mombacher Mitglieder von 6 auf 46 gesteigert werden. Die zweite Notiz firmiert in der Deutschen Metallarbeiter Zeitung unter dem Titel „Mombach“ nach den Notizen für „Mühlheim an der Ruhr“ und „Mainz“ und wird gefolgt von „Nürnberg“. Sie finden diese Notizen auf der Seite 6 der Metallarbeiter-Zeitung, Nr. 49 von 1891. Das Reprin dieses Jahgrangs ist in unserer Bibliothek einsehbar.

Die Metallarbeiter-Zeitung erschien bereits unter dem Sozialistengesetz, seit 1883 nicht in ganz so regelmäßer Folge wie nach dem Fall des Sozialistengesetzes im Jahr 1891. Sie erschien als Wochenzeitung auch während der Naziherrschaft. Für die Ausgabe vom 6. Mai 33 zeichnete noch Fritz Kumme als Schriftleiter verantwortlich, ab 13. Mai war Kumme bereits abgesetzt. Auf der Ausgabe vom 27. Mai prangte dann das Viertelkreiszahnrad der NSBO auf dem Titelblatt links und dem vollen Zahnrad des DMV, erstamls nach 40 Jahren Metallarbeiter-Zeitung. Was für ein Täuschungsmanöver der Nazis. Den DMV hatten die Nazis am 2. Mai wie die anderen freien Gewerkschaften auch zerschlagen.


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